„Diaspora“ ist ein Kurzfilm, bei dem es um das Leben und Aufwachsen zwischen zwei Kulturen geht. Der persönliche Struggle, der Alltagsrassismus – aber auch die Bereicherung, die man erfährt, wenn man multikulturell aufwächst. Meine Gedanken dazu habe ich in einem Gedicht formuliert und dieses schließlich mit Hilfe dieses Kurzfilms untermauert. Ein wichtiger und bedeutender Teil in dem Kurzfilm ist das Gespräch mit meiner Oma. Am Anfang des Filmes reden meine Oma und ich darüber, dass ich mich nirgendwo so fühle wie bei ihr. Dieser Teil des Filmes ist vor allem für mich sehr emotional und wichtig, da er meine Gefühle so echt widerspiegelt.
Meine Oma bedeutete für mich schon immer einfach nur Frieden. Sie war der Safe Space meiner Kindheit. Ich war in meiner Kindheit fast jeden Tag bei ihr. Als ich krank war, war ich bei ihr. Hatte ich Sorgen, war ich bei ihr. Zudem bewundere ich meine Oma unglaublich für alles, was sie geschafft hat. Sie ist allein als junge Frau nach Deutschland gezogen und hat seit dem ersten Tag an hart gearbeitet. Ohne jemals in der Schule gewesen zu sein, ohne ein Wort Deutsch sprechen zu können und nur mit einem Koffer hat sie ein ganzes Leben in ihrer Heimat zurückgelassen, damit wir es besser haben können. Sie schuftete auf Spargelfeldern, hatte mehrere Jobs an einem Tag und war einfach eine Macherin. Sie konnte aus ein paar D-Mark und Ehrgeiz so viel schaffen.
Und dazu ist sie auch noch eine coole Oma.